Rekord Tief: Stärkster Preisrückgang seit über 60 Jahren.
Im vergangenen Jahr erreichten die Wohnimmobilienpreise in Deutschland einen historischen Tiefpunkt. Gemäß den Informationen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) verzeichneten Eigentumswohnungen einen Rückgang um 8,9 Prozent, Einfamilienhäuser um 11,3 Prozent und Mehrfamilienhäuser um 20,1 Prozent.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Kaufkraft wurde eine zusätzliche Wertminderung von etwa 5 Prozent festgestellt. Die Forscher betonten, dass die Immobilienpreise noch nie seit Beginn der Kaufpreissammlungen in den 1960er-Jahren so schnell und stark gefallen waren. Dieser Rückgang folgte auf einen historischen Immobilienboom, der etwa 2009 begann. Das IfW gab an, dass die Preise in den Jahren zuvor, je nach Segment, um das Drei- bis Vierfache gestiegen waren, bevor 2022 ein plötzlicher Absturz einsetzte.
Grund des Einbruchs sind die Zinskosten.
Der rasant gestiegene Kreditzins wurde als Hauptursache für die starke Verteuerung der Finanzierungen identifiziert. Angesichts des über zehn Jahre anhaltenden exorbitanten Preisanstiegs und der veränderten Zinssituation wurde eine Phase der Preiskorrektur als angemessen betrachtet, jedoch bisher nicht als gesamtwirtschaftlich besorgniserregend eingestuft, so der IfW-Präsident Moritz Schularick.
Preise stabilisieren sich langsam.
Das IfW gab an, dass sich der Immobilienmarkt im vierten Quartal 2023 etwas stabilisiert habe. Im Vergleich zum dritten Quartal sanken die Preise für Eigentumswohnungen nur noch leicht um 0,6 Prozent, während Einfamilienhäuser um 1,2 Prozent günstiger wurden. Die Preise für Mehrfamilienhäuser stiegen um 4,7 Prozent, wobei darauf hingewiesen wurde, dass die Schwankungen aufgrund der geringen Anzahl von Transaktionen relativ hoch seien.
IfW-Präsident Schularick äußerte die Vermutung, dass möglicherweise der Beginn einer Bodenbildung bei den Immobilienpreisen erkennbar sei. Dies müsse jedoch erst in den kommenden Quartalen bestätigt werden. Das Verhalten der Zentralbanken deute zumindest darauf hin, dass keine weiteren Zinserhöhungen zu erwarten seien, sondern vielmehr Zinssenkungen in naher Zukunft. Schularick betonte, dass dies wahrscheinlich zu einer Verbesserung der Immobilienfinanzierung und damit zu einer Belebung der Nachfrage führen werde.
Nüchterner Blick auf die aktuellen Zahlen als Hausbesitzer
In der heutigen Zeit mögen sich Hausbesitzer durch die scheinbar rückläufigen Immobilienpreise vielleicht Sorgen machen. Allerdings können wir Entwarnung geben. Zwar haben die Preise im historischen Vergleich deutlich nachgelassen, doch ist es wichtig zu bedenken, dass dieser Rückgang auf eine vorangegangene historische Preisrallye folgte.
Nüchtern betrachtet haben sich die Immobilienpreise auf einem Niveau eingependelt, das dem Stand von 2020 entspricht. Für bestimmte Immobilienklassen und Regionen auch auf einem Preisniveau von 2019. Da Immobilien eine langfristige Anlage darstellen und üblicherweise über einen Zeitraum von 20-30 Jahren oder länger betrachtet werden, besteht trotz der aktuellen Preiskorrektur kein Grund zur Panik. Hausbesitzer können sich also entspannt zurücklehnen.
Es ist lediglich wichtig anzumerken, dass die Preise, die in den Jahren 2021-2022 erzielt wurden, aktuell nicht mehr realisierbar sind. Diese Erkenntnis ermöglicht es Hausbesitzern, realistische Erwartungen zu setzen und sich auf eine stabile und nachhaltige Wertentwicklung ihrer Immobilien zu konzentrieren. Insgesamt bleibt der Immobilienmarkt trotz kurzfristiger Schwankungen eine solide Investition für die Zukunft.
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